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Ersatzneubau Enggisteinstrasse, Worb

Anzahl Wohnungen:

Fertigstellung:

Zertifikat:

3

2010

Minergie - P


Das Thema

 

Qualitätsvoll und mit höherer Nutzung im Dorfkern bauen, als Ersatz des alten abgebrannten Wohnhauses, dies war die Aufgabenstellung. Baurechtliche, nachbarschaftliche und klimatische Rahmenbedingungen beachten und dennoch die baulichen Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft in das Projekt einfliessen lassen. Der Aussenraum, einer früheren Gärtnerei, sollte zudem qualitätsvolle Grünräume und einen Innenhof zum bestehenden Gewächshaus schaffen.

 

 

 

 

Ökonomische Leistungsfähigkeit

 

Das Konzept fokussiert auf die Bedürfnisse der Auftraggeber: Nutzung der bestehenden Strukturen, einfache Konstruktionen, Raum anstelle teurer Oberflächen, modulares Bauen (verschiedene Ausbaustufen sind später realisierbar, z.B. Holzböden sind später nachrüstbar, etc.) Die Fördergelder des Kantons Bern für den Standard Minergie-P leisten zudem einen wesentlichen Beitrag für die Mehrinvestitionen in Gebäudehüllle und Haustechnik.

 

 

Kulturelle Leistung und ästhetische Qualität
. Nach der Zerstörung des bestehenden Gebäudes durch einen Brand im Jahr 2005, wird das Ensemble historischer Bauten im Umfeld der Kirche durch einen neuen Holzbau ergänzt. Die Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege für diesen Ersatzneubau war für uns Neuland. Ästhetische Aspekte und eine energieeffiziente, ökologische Bauweise konnten verbunden werden. Das Gebäude fügt sich als wichtiges Element in die bestehende Situation ein und übernimmt das ortsübliche Baumaterial. Die Architektursprache des Neubaus ist kubisch und sachlich. Die Fassade verortet sich farblich und mit dem eingefrästen Muster an den Nachbarbauten.

 

 

 

Weitere Kennwerte

 

Im Zentrum von Worb unmittelbar neben der Kirche, übernimmt der Ersatzneubau die Holzbauweise von den bestehenden, die Situation prägenden, Holzhäusern. Das Gebäude ist energieeffizient konzipiert und berücksichtigt die Grundsätze solarer Architektur. Die vorwiegende Verwendung lokaler Baustoffe wie Holz, der Einsatz von Recyclingbeton und die konsequente Systemtrennung der Gebäudetechnik beansprucht wenig graue Energie.

Innovationsleistung

 

 

 

Das Gebäude zeigt auf, dass Solare Architektur auch an einem ungünstigen Standort, mitten in der Kernzone von Worb, realisiert werden kann. Sorgfältige Architektur, in Absprache mit der Denkmalpflege entwickelt, und solares Bauen müssen kein Widerspruch sein. Das Holzhaus nutzt die Sonnenenergie passiv mit seiner Speichermasse (u.a. dem massiven Kern) und aktiv über eine Vakuumkollektoranlage. Eine grosse PV-Anlage ist vorgesehen, damit würde das Bauwerk zu einem Plusenergiehaus.

Das Ergebnis

 

Ein dreigeschossiges Wohngebäude in Holzbauweise in Standard Minergie-P, in die sanfte Terrainneigung hineingebaut, mitten im Dorfzentrum von Worb. Entstanden sind drei zeitgemässe, helle Wohnungen mit flexiblen Grundrissen. Die Küche, der Ess- und Wohnraum bilden ein Raumkontinum welches um einen massiven, raumbildenden Kern im Zentrum organisiert ist. Die jeder Wohnung zugeordneten Balkone schaffen eine qualitätsvolle Erweiterung des Innenraums. Der Ersatzneubau weist eine höhere Nutzung des bestehenden Grundstückes auf und schafft so mitten im urbanen Raum zusätzliche Wohnfläche. Es ist ein Beitrag zum verdichteten Bauen in einem Dorfkern.

 

 

Ökologische Verantwortung

 

Das Gebäude ist zu einem Grossteil aus Holz und Holzwerkstoffen erstellt. Das Sockelgeschoss des Minergie-P zertifizierten Gebäudes besteht aus Recyclingbeton. Die verwendeten ökologischen Baustoffe und die Tageslichtnutzung wurden nach dem Standard Minergie-ECO ausgelegt, jedoch nicht gelabelt.

 

Dank der konsequenten Dämmung der Gebäudehülle und der Nutzung passiver Sonnenenergie, benötigt das Gebäude nur noch wenig Betriebsenergie. Vakuumkollektoren auf dem Dach produzieren das Warmwasser. Die Erdwärme wird mit einer Wärmepumpe für die Heizung genutzt. Frischluft für die Komfortlüftungen (pro Wohnung ein Gerät) wird über ein Erdregister vorgewärmt.

 

 


Beteiligte

 

Auftraggeber:

Architektur:

Bauingenieur: 

Holzbauingenieur:

Bauphysik:

Holzbau: 

 

 

 

Erbengemeinschaft, Antoinette Hofmann Ganz

Halle 58 Architekten GmbH, Bern

Tschopp Ingenieure GmbH, Bern

Daniel Hadorn, Steffisburg

B+A Ingenieurbüro, Patrick Fust, Bern

Beer Holzbau AG, Ostermundigen